Der CO₂-Preis in Deutschland steigt zum 1. Januar 2025 von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf Haushalte und Unternehmen, insbesondere in Bezug auf die Heizkosten. Gleichzeitig verfolgt die CO₂-Bepreisung klare Ziele: die Kosten für den Klimawandel sichtbar zu machen, den Umstieg auf erneuerbare Energien entsprechend zu fördern und die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft dadurch zu finanzieren. In diesem Artikel erfahren Sie, was die Änderungen bedeuten, wie die Mehreinnahmen genutzt werden und warum jetzt entsprechend der richtige Zeitpunkt ist, auf nachhaltige Heizsysteme umzusteigen. Der CO2-Preis ist daher ein wichtiges Thema.
Warum steigt der CO₂-Preis?
Der CO₂-Preis ist ein zentrales Instrument, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Fossile Energieträger wie Heizöl und Erdgas verursachen durch ihre Nutzung Treibhausgasemissionen, die den Klimawandel entsprechend vorantreiben. Der CO₂-Preis berücksichtigt die sogenannten „externen Kosten“ fossiler Energien – wie Schäden durch Extremwetterereignisse oder steigende Meeresspiegel.
Die schrittweise Erhöhung des CO₂-Preises soll:
- Die tatsächlichen Kosten fossiler Energieträger in den Energiepreisen widerspiegeln
- Fossile Brennstoffe weniger attraktiv machen
- Erneuerbare Energien wirtschaftlich konkurrenzfähiger gestalten
Die Auswirkungen des CO2-Preises auf Ihre Heizkosten
Die Erhöhung des CO₂-Preises hat daher spürbare Folgen für die Kosten von Heizöl und Erdgas:
- Heizöl: Pro Liter steigen die Kosten um ca. 3 Cent.
- Erdgas: Pro Kilowattstunde wird es etwa 0,2 Cent teurer.
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 kWh Erdgas oder ca. 2.000 Litern Heizöl bedeutet das jährliche Mehrkosten von 40 bis 60 Euro – Tendenz steigend, da der CO₂-Preis bis 2027 weiter ansteigen soll.
Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?
Der Gaspreis für Haushaltskunden besteht grundsätzlich aus drei Komponenten:
- Steuern und Abgaben, inklusive CO₂-Preis
Dieser Anteil macht durchschnittlich 28 % des Erdgaspreises für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Einfamilienhaus) und 80.000 kWh (Mehrfamilienhaus) aus. Ab dem 1. Januar 2025 beträgt der CO₂-Preis 55 Euro pro Tonne CO₂, wodurch die Kosten für Erdgas weiter steigen. - Regulierte Netzentgelte, inklusive Messung und Messstellenbetrieb
Die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung der Gasnetze werden über die Netzentgelte auf die Netznutzer und somit auf die Endverbraucher im jeweiligen Versorgungsgebiet verteilt. Ihr Anteil am durchschnittlichen Gaspreis liegt 2024 bei etwa 18 % für Einfamilienhäuser und 16 % für Mehrfamilienhäuser. Zusätzlich fallen Entgelte für den Messstellenbetrieb und die Messung an, die zu einem gemeinsamen Entgelt zusammengefasst werden. - Beschaffung und Vertrieb
Dies sind die vom Gaslieferanten direkt beeinflussbaren Preisbestandteile. Ihr durchschnittlicher Anteil am Gaspreis für Haushaltskunden liegt 2024 bei etwa 54 % für Einfamilienhäuser und 56 % für Mehrfamilienhäuser. Hierin enthalten sind die Kosten für den Gaseinkauf sowie die Vertriebskosten des Anbieters.
Wofür werden die Einnahmen genutzt?
Die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), der wichtige Investitionen in den Klimaschutz ermöglicht:
- Förderung erneuerbarer Energien: Ausbau von Wind- und Solarenergie, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren.
- Energetische Gebäudesanierungen: Zuschüsse und Förderprogramme für die Sanierung von Wohngebäuden, um die Energieeffizienz zu verbessern.
- Klimafreundliche Technologien: Unterstützung von Innovationen und Projekten, die den Weg in eine CO₂-neutrale Zukunft ebnen.
Der KTF stellt somit sicher, dass die Einnahmen gezielt für den Klimaschutz und die Transformation der Wirtschaft genutzt werden.
Wie entwickelt sich der CO₂-Preis weiter?
Im Jahr 2026 wird der CO₂-Preis in einem Korridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne liegen. Diese Bandbreite soll eine schrittweise Anpassung an den Marktmechanismus ermöglichen. Ab dem Jahr 2027 wird der CO₂-Preis vollständig in den europäischen Emissionshandel (EU ETS) integriert. Das bedeutet, dass der Preis dann nicht mehr staatlich festgelegt, sondern frei am Markt gehandelt wird. Dies kann je nach Angebot und Nachfrage zu stärkeren Preisfluktuationen führen, bietet jedoch Anreize für schnellere Emissionsreduktionen in allen Sektoren. Da die Anzahl der jährlich verfügbaren Emissionszertifikate schrittweise abgesenkt wird, werden der CO2-Preis und damit die Kosten für Heizöl und Erdgas voraussichtlich kontinuierlich ansteigen.
Langfristig kann der zukünftige CO2-Preis nicht vorhergesagt werden, es gibt aber Szenarien über mögliche Preisentwicklungen. Diese rangieren zwischen 100 Euro und 300 Euro pro Tonne im Jahr 2044.
Steigt der CO₂-Preis auf 300 €/t CO₂, erhöhen sich die jährlichen Kosten für 18.000 kWh Gas auf 1.080 Euro, während sie für 1.800 Liter Heizöl bei 1.728 Euro liegen. Heizsysteme, die auf fossile Brennstoffe verzichten, umgehen diese Belastungen und werden somit zunehmend rentabler. Auch der Strompreis unterliegt Schwankungen, jedoch steigt der Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen kontinuierlich. Schon heute liegt dieser bei rund 50 % und soll bis 2030 auf 80 % steigen. Damit nimmt die Bedeutung der CO₂-Bepreisung im Strombereich ab, während sie für fossile Energieträger weiter an Relevanz gewinnt.
Pflichtberatung bei neuen Öl- und Gasheizungen
Seit 2024 besteht eine gesetzliche Pflicht, sich vor der Installation einer neuen Öl- oder Gasheizung beraten zu lassen. Ziel dieser Regelung ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher über die langfristigen Kosten und umweltfreundlichere Alternativen wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen zu informieren.
In der Beratung wird aufgezeigt:
- Verfügbare Förderprogramme: Finanzielle Unterstützung für die Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme.
- Langfristige Kosten: Wie sich fossile Heizsysteme angesichts des steigenden CO₂-Preises auf die Energiekosten auswirken.
- Klimafreundliche Alternativen: Warum erneuerbare Energien und Hybridlösungen zukunftssicherer sind.
Fazit: Planen Sie Ihren Heizungstausch langfristig
Der steigende CO₂-Preis ist ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigeren Zukunft. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet das kurzfristig höhere Kosten, bietet aber die Chance, durch erneuerbare Energien und effiziente Sanierungsmaßnahmen langfristig Geld zu sparen und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die steigenden Kosten für fossile Energien und attraktive Förderprogramme machen es sinnvoll, sich frühzeitig mit den eigenen Heizlösungen auseinanderzusetzen. Eine energetische Bewertung des Gebäudes hilft, Einsparpotenziale zu erkennen und Maßnahmen für die Zukunft zu planen.
Als Energieberater unterstütze ich Sie bei der Analyse Ihrer Heizsysteme und entwickle gemeinsam mit Ihnen eine maßgeschneiderte Strategie. Kontaktieren Sie mich für eine unverbindliche Beratung – gemeinsam finden wir den besten Weg in eine nachhaltige Zukunft!